Alexandre Fauchère
Wir freuen uns gemeinsam mit Schmid Schärer Architekten über die errungene Rangierung.
Wir haben vorgeschlagen, das in Massivbauweise erstellte Bestandtragwerk von 1974 unter Wiederverwendung der in Stahlbauweise erfolgten Aufstockung von 1987 zu erstellen. Für die Erweiterung haben wir ein regelmässiges und nutzungsflexibles Tragwerk empfohlen, um auch für dieses einen möglichst nachhaltigen Bestand zu erzielen. Zudem hat unser Projektvorschlag auch eine kostengünstige spätere Erweiterung in die Höhe erlaubt. Diese damit erzielte Nutzungsflexibilität und Aufwärtskompatibilität sind für Tragwerke bestimmend für ihre Nachhaltigkeit und langfristige Wirtschaftlichkeit.
Die vertikale Lastabtragung erfolgt dabei im orthogonalen Raster mit Stützenabständen zwischen 5 - 6 m. Das einheitliche, über alle Geschosse durchgehende Stützenraster bietet eine grosse Freiheit in der Grundrissgestaltung für die Realisierung und darüber hinaus. Vollholzstützen leiten die Lasten auf weitgehend direktem Weg in den Baugrund. Aus Nutzungsgründen gezielt abgefangen werden die Fassadenstützenreihe über den neuen Eingängen über effiziente in den Brüstungen integrierten Fachwerken.
Die Geschossdecken bestehen aus Brettstapeldecken von wirtschaftlichen 5 m Länge, welche über sichtbare Holzbalken auf den Stützen abgestützt sind. Das vorgeschlagene Deckensystem ist nicht nur im Vergleich zu Massivbaudecken, sondern auch im Vergleich zu den meisten Holzdeckensystemen besonders leicht. Die Deckeneigenlasten können damit auf das schalltechnisch erforderliche Mass reduziert werden. Zudem vermeiden wir die Nachteile geleimter Holzdeckenelemente. Unter Berücksichtigung von Opferschichten kann für alle Holzbauteil ein ausreichendes Tragverhalten bei Brand nachgewiesen werden.
Die horizontale Lastabtragung von Bestand und Neubau erfolgt neu über durchgehende Stahlbetonwände in Recyclingbeton. Diese werden im neuen steifen Untergeschoss eingespannt. Längs wird die am neuen Anbau grenzende Bestandwand aufgedoppelt, quer werden die Wände des neuen Erschliessungskernes und der Ostfassade genutzt. Damit ist der neue Gebäudekomplex auch für die heutigen Erdbebenanforderungen gut ausgesteift.
Das neue Untergeschoss wird im Schutz von vorauseilend erstellten Schlitzwänden ausgehoben, welche für den Neubau gleichzeitig eine Tiefenfundation bilden. Die Schlitzwände werden steif und dicht in der hoch liegenden Moräne verankert und dicht mit dem Bestanduntergeschoss verbunden.
Wettbewerbsunterstützung Tragwerke und Baugrube