Rebekka Habegger, Jörg Habenberger
Bauen mit natürlichen Materialien, mit dem, was es vor Ort gibt. Das Bauen neu denken. Bauten zum Anfassen. Denn diese geplante Fassade für das neue Alterszentrum des Klosters Ingenbohl in Brunnen wird man berühren wollen. Grund dafür ist das Verwenden eines sehr alten, natürlichen Baustoffs, welcher mit einer strukturierten Oberfläche verbaut wird.
Trasskalk ist ein natürlicher Baustoff aus mit Kalk vermischtem vulkanischem Gesteinsmehl. Die Vermengung mit Aushubmaterial macht ihn zu einem tragfähigen Material, welches mit einem schlechten Beton vergleichbar ist. Damit kann man die Fassaden und einzelne Wände im Innern des neuen Alterszentrums gestalten.
Der Herstellungsprozess und die Materialeigenschaften lassen keine konventionelle Planung zu. Eine klassische Elementbauweise ist mit vielen Fragezeichen verbunden: Wie funktionieren der Transport und die Montage von sehr schweren Elementen, wie kann das gewünschte Fugenbild gewährleistet werden, wie sieht der Bauablauf aus, …?
Um die Fassade trotzdem realisieren zu können, haben wir den Herstellungsprozess verlagert – Baugrubenaushub und Trasskalk werden vor Ort gemischt, direkt an das Gebäude gestampft und kontinuierlich an den dahinterliegenden Stahlbetonwände befestigt. Dies vereinfacht die Logistik und verstärkt die Vision, lokal und ökologisch zu bauen.
Schnetzer Puskas Ingenieure AG, Zürich
Projektierung und Baukontrolle des Fassadentragwerks in Trasskalk